Ich fülle die große Gießkanne mit Wasser. Es ist kurz vor 7 Uhr in der Früh. Die Gießkanne hat 10 Liter Fassungsvermögen. Und nachdem das Haus außen keinen Wasseranschluss hat, fülle ich sie in meiner Küche im 1. Stock auf.
Gleich werde ich mich auf ins Büro machen, aber vorher vorsorge ich noch schnell zwei Bäume.
Einer der Bäume ist eine Eiche. Von drei Seiten ist sie mit Asphalt und Pflastersteinen umgeben. Auf der vierten Seite ist eigentlich ein kleines Stück Wiese. Dieses ehemalige Stück Wiese wird allerdings seit einiger Zeit regelmäßig von schweren Motorrädern durchfahren. Jetzt ist das Stückchen ehemaliges Grün ein festgefahrenes Stück Erde. Regenwasser kann hier nur noch sehr schlecht versickern. Regnet es, dann läuft das meiste Wasser in die Straßengullys ab. Das Wasser von der harten Erde und das Wasser von der Straße und dem Gehweg sowieso.
Der andere Baum ist ein junge Buche. Diese steht inmitten einer grünen saftigen Wiese. Erst mal sieht hier alles optimal aus. Durch die ihn umgebende Wiese kann genug Wasser in den Boden sickern. Aber auch hier gibt es ein Problem. Unter dem Baum liegen schon im Sommer viele vertrocknete Blätter. Die Dicke der Erdschicht, die das Wasser speichert, ist nur wenige Zentimeter dick. Dann kommt Kies. Das Wasser läuft hier weg.
Wie geht es den Bäumen in Deiner nächsten Umgebung?
Jeder der beiden Bäume erhält von mir an diesen heißen Tagen im Sommer je drei Kannen Wasser. Das sind insgesamt 30 Liter für jeden. Das mag für einen mittelgroßen Baum nicht viel sein, aber es ist bestimmt so viel, dass es die Zeit bis zum nächsten Regen überbrücken hilft.
Begonnen habe ich dies, als ich im Radio von engagierten Leuten gehört hatte, die in der Stadt vor ihrer Haustür die Bäume gießen.
Mein erster Gedanke war: super jeder kann doch einen kleinen Beitrag, auch bei sich im Vorort, für das Klima leisten. Und mein zweiter Gedanke war: ich schau mir mal bei mir die Bäume um das Haus herum an. Denen wird es doch gut gehen, hier ist doch sehr viel Grün.
Dann sehe ich, die meisten Bäume sehen tatsächlich gesund und kräftig aus. Sie stehen festverwurzelt in der Erde, haben einen mächtige schattenspendende Krone mit vielen dunklen Blättern. Ihr Grün wirkt trotz Sommerhitze auf mich kräftigt und gesund.
Dann fällt mein Blick auf das Blätterdach einer Eiche. Dieses schaut nicht so gesund aus. Es wirkt irgendwie so kraftlos. Und die vielen vertrockneter Blätter unter der Buche, hier stimmt doch auch was nicht. Seitdem versuche ich mit etwas Wasser die Situation zu verbessern.
Bei der Eiche muss ich das Wasser sehr langsam auf die feste Erde gießen, dass es einsickern kann. Und um die Buche verteile ich das Wasser in einem großen Halbkreis damit möglichst viel davon in der dünnen Erdschicht bleibt.
Nachdem ich durch einen Radiobeitrag zum Gießen von Bäumen animiert wurde, wäre es schön, wenn Du und Ihr auch mal die Bäume bei Euch Zuhause mit etwas Wasser unterstützen könntet. Und dann seid Ihr vielleicht auch ein Vorbild für andere.